Zytomegalie: Sie kann zu grippeähnlichen Symptomen führen. Die Übertragung des Virus erfolgt über Körperflüssigkeiten (Speichel, Urin, Genitalsekrete, Sperma, Tränenflüssigkeit oder Blut) v. a. durch einen infektiösen Partner oder Säugling/Kleinkind. Eine erkrankte Person kann auch nach Jahren noch infektiös sein. Sie ist eine häufige Infektion in der Schwangerschaft (1%) und kann zu Fehlbildungen und/oder Intelligenzminderung führen. Um Infektionen zu erkennen, sollten wegen symptomloser Krankheitsverläufe bei fehlender Immunität (betrifft etwa 50% aller Schwangeren) jeweils zu Beginn der Schwangerschaft und am Ende des zweiten Drittels Kontrolluntersuchungen erfolgen sowie mögliche Ansteckungs-wege vermieden werden: bei Umgang mit kleinen Kindern bespeicheltes Spielzeug und Küssen meiden, beim Wickeln Handschuhe nutzen und den Infektionsstatus des Geschlechtspartners untersuchen lassen, ggf bei positivem Status, Küssen vermeiden und Kondome verwenden. Eine Behandlung steht derzeit nicht zur Verfügung. Bei nachgewiesener kindlicher Infektion kommt ggf. ein Therapieversuch unter Studienbedingungen in Frage.

Toxoplasmose: Der Erreger – ein Parasit wird mittels Kot infizierter Katzen übertragen; entweder über den direkten Umgang mit Katzen, katzenkotversetze Erde (Sandkasten, Gartenarbeit, unzureichend gewaschener Salat, Gemüse und Obst), oder über unzureichend erhitztes Fleisch von Schlachttieren (Mett, Tartar, etc.). Sie verläuft symptomlos oder mit grippeähnlichen Symptomen bzw. Lymphknotenschwellungen. Sie ist eine häufige Infektion in der Schwangerschaft (0,7%) und kann zu Fehlgeburten, kindlichen Organschäden und verminderter Intelligenz führen. Um Infektionen zu erkennen, sollten wegen symptomloser Krankheitsverläufe bei fehlender Immunität (etwa 50% aller Schwangeren) alle 10 Wochen Verlaufskontrollen erfolgen und mögliche Ansteckungswege (s. o, Händehygiene bei der Zubereitung von möglicherweise betroffenen Lebensmittel, vorhandene Katzen mit Trocken- oder Dosenfutter ernähren, das Katzenklo durch andere Personen täglich mit heißem Wasser reinigen lassen) vermieden werden. Die Übertragungswahrscheinlichkeit von Mutter auf das Kind steigt im Schwangerschaftsverlauf deutlich an. Im Falle einer Infektion steht eine antibiotische Therapie abhängig von der Schwangerschaftswoche zur Verfügung.

PAPP-A und freies ß-HCG: siehe Ersttrimesterscreening.(siehe Ultraschalluntersuchung)

Triple-Test: Dieses Testverfahren ist veraltet und findet keine wesentliche Anwendung mehr.

Testung des kindlichen Erbguts aus dem mütterlichen Blut: Unterschiedliche Hersteller bieten die Möglichkeit die Chromosomen des kindlichen Erbguts u.a. auf Mongolismus zu testen. Das Verfahren beinhaltet kein Risiko für das Kind. Das Ergebnis sollte aber bei Auffällikgkeiten sicherheitshalber durch eine Fruchtwasseruntersuchung kontrolliert werden.

Chlamydien-Abstrich: Die bakterielle Chlamydieninfektion gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen in Deutschland, kann in der Schwangerschaft zu Fehl- oder Frühgeburt oder kindlichen Infektion (v. a. während der Geburt) führen. Deshalb wird die Testung, nochmals in der 30.-34. Schwangerschaftswoche empfohlen. Die Behandlung ggf. auch des Partners erfolgt mittels antibiotischer Therapie.

Streptokokken der Gruppe B (GBS) sind bei etwa 30 % aller Frauen nachweisbar, ohne dass sie außerhalb der Schwangerschaft einen Krankheitswert hätten. Während der Schwangerschaft können sie zur Frühgeburt oder v. a. unter der Geburt zur kindlichen Infektion führen. Die Untersuchung wird ab der 37. Schwangerschaftswoche empfohlen. Bei nachgewiesener Besiedlung der mütterlichen Scheide wird eine gezielte Antibiotika-Therapie unter der Geburt durchgeführt.

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